Ein Fahrschein für Alle(s) – fürs ganze Land, fürs ganze Jahr. Vor zehn Jahren begann mit dem Südtirol Pass eine neue Ära im öffentlichen Nahverkehr.
„Bahn frei“ hieß es am 14. Februar 2012 für den Südtirol Pass. Ausgesprochen komplex war das Unterfangen, das unter der Federführung des damaligen Landesrates Thomas Widmann in zweijähriger Vorarbeit akribisch vorbereitet worden war. Die Zielsetzung war klar: ein einziger Fahrschein für Bus und Bahn, ein neues Tarifsystem mit Anreiz zum Vielfahren, ein schneller Check-In beim Einsteigen, ein bequemes Abbuchen des Fahrpreises, um nur einiges zu nennen.
Vorausgegangen war die Neuabgrenzung der Tarifzonen, die Entwicklung des Contactless-Entwertungssystems für die elektronischen Fahrscheine, der Kauf, die Installation und die landesweite Vernetzung der neuen Entwertungsgeräte und nicht zuletzt die Bearbeitung von mehr als 60.000 Ansuchen – zum Teil noch auf Papier – für eine pünktliche Aus- und Zustellung der Kärtchen.
Umsteigen leicht gemacht
In kürzester Zeit etablierte sich der Südtirol Pass als fester Begleiter vieler Südtirolerinnen und Südtiroler. Das Umsteigen auf Bus und Bahn war plötzlich ganz bequem, die Fahrgastzahlen schnellten in die Höhe. Aufhorchen ließ der Südtirol Pass auch in den Nachbarregionen: Unzählige Male wurde das Konzept den verschiedenen Gremien im In- und Ausland, allen voran in Österreich, präsentiert, und einiges hat man sich mittlerweile davon abgeschaut.
Ganz Südtirol in der Tasche
Nahezu die Hälfte der Südtiroler Bevölkerung nutzt mittlerweile einen Südtirol Pass in den verschiedenen Varianten und ist damit in ganz Südtirol günstig und flexibel unterwegs.
„Ganz Südtirol in der Tasche“ lautet deshalb auch der Slogan auf den blauen Stofftaschen, die in diesen Tagen zum 10-Jahres-Jubiläum auf einigen Bahnhöfen in Südtirol verteilt werden und mit einer Plakataktion wird der Fokus auf den Südtirol Pass gerichtet.
Südtirol Pass entwickelt sich weiter
Das Konzept rund um den Südtirol Pass wurde in den letzten Jahren kontinuierlich weiter entwickelt: etwa mit der Zahlfunktion für die Fahrrad- oder Tiermitnahme, mit der Einführung der Vorteilskarte Euregio Family Pass oder mit dem Summer abo+. Mit dem Euregio Ticket Students wurde ein erster Schritt hin zu einer länderübergreifenden öffentlichen Mobilität gesetzt. Im vergangenen Jahr kam die Online-Entwertung hinzu, heuer folgt das Mobile Ticketing und auch ein Südtirol Pass für ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement in den Betrieben ist in Ausarbeitung.