Sie fahren mit Wasserstoff, emissionsfrei und haben eine Reichweite von rund 350 Kilometern: In Bozen wurden die ersten drei von 12 neuen Wasserstoffbussen für den Stadtverkehr vorgestellt.
Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Neustart
„Innovation, Nachhaltigkeit und die intelligente Nutzung lokaler Ressourcen sind der Schlüssel zum Neustart", erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Vorstellung der Busse. Durch Forschung und gezielte Projekte habe sich Südtirol in den vergangenen Jahren zum Vorreiter in dieser Technologie entwickelt. Südtirol war laut Landesrat Daniel Alfreider bereits mehrfach an erfolgreichen europäischen Projekten beteiligt und ist Teil eines aktiven europäischen Netzwerks für eine nachhaltigere und lebenswertere Zukunft: "Wir legen den Fokus auf die Produktion von grünem Wasserstoff, insbesondere für die emissionsfreie Mobilität im öffentlichen Nah-, aber auch im Güterverkehr." Als Grundpfeiler für die zukünftige Entwicklung der Mobilität nannte Alfreider die Verlagerung auf die Schiene, die Digitalisierung und den Einsatz von emissionsarmen Fahrzeugen.
Strategie der SASA sei es laut Direktorin Petra Piffer, bis zum Jahr 2030 einen großen Teil der Busflotte auf nachhaltige Fahrzeuge, sprich auf Batterie- und Wasserstoffbusse umzustellen. Diese Technologien eignen sich besonders für den städtischen Bereich, doch werde der Einsatz dieser Busse auch außerhalb der Stadt getestet. Der Kauf der neuen Busflotte wird zu 30 Prozent durch das EU-Projekt JIVE kofinanziert.
So funktionieren die neuen Busse
Die Busse aus dem Hause Solaris reihen sich neben die fünf Brennstoffzellen-Bus-Prototypen, die seit 2013 in Bozen im Einsatz sind und von der Inhouse-Gesellschaft SASA betrieben werden. Der "Solaris Urbino 12 hydrogen" ist ein hochmoderner Null-Emissions-Bus, der für seinen Antrieb eine Hochleistungs-Brennstoffzelle und eine Hochleistungs-Lithiumtitanat-Batterie mit 29,2 Kilowattstunden kombiniert. Das Fahrzeug ist mit einer elektrischen Antriebsachse ausgestattet, mit zwei Elektromotoren an den Rädern mit einer maximalen Leistung von je 125 Kilowatt. Die Leistung der Brennstoffzelle beträgt 70 Kilowatt, das Fassungsvermögen des Wasserstofftanks 37,5 Kilogramm für eine Tagesfahrleistung von mehr als 350 Kilometer. Das einzige "Abfallprodukt", das während der Fahrt entsteht, ist Wasserdampf bei circa 55 Grad Celsius. In Europa sind derzeit rund 300 solcher Wasserstoffbusse bereits im Einsatz oder bestellt. (LPA/SASA; Foto: Armin Huber)