Am Mobilitätszentrum Brixen „wachsen” in diesen Tagen 19 überdimensionierte Fliegenpilze. Die Aktion ist Teil der sogenannten „Kunst am Bau”, die seit 1949 in Italien gesetzlich verankert ist. Das Gesetz sieht vor, dass ein gewisser Prozentsatz der Baukosten bereits in der Planungsphase für ein Kunstprojekt zweckgebunden werden kann.
Eine Fachjury – zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern des Schienennetzbetreibers RFI, der Gemeinde Brixen, der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG und der Kunstexpertin Amanda Filippi – hat sich für die Fliegenpilze des Bozner Künstlers Matteo Picelli, der in der Öffentlichkeit mit dem Künstlernamen Egeon auftritt, entschieden.
Die Fliegenpilze werden mit Lackfarben auf der 116 Meter langen Lärmschutzwand aufgepinselt, die den Zugbahnhof von der Bushaltestelle trennt. Der Fliegenpilz steht – genauso wie die Mobilität – für eine gute Vernetzung. Der Fliegenpilz geht mit anderen Pflanzen eine Symbiose ein und tauscht mit ihnen wichtige Nährstoffe, Wasser und chemische Signale aus. Damit erfüllt der Fliegenpilz wichtige Aufgaben im Ökosystem.
Für den Südtiroler Künstlerbund ist Kunst am Bau ein gesellschaftlicher Mehrwert, der einen direkten Bezug zwischen Öffentlichkeit, Architektur und Nutzung herstellt. „Kunst am Bau soll einen Orts- und Objektbezug haben und dazu beitragen, Akzeptanz und Identifikation der Nutzerinnen und Nutzer mit dem Bauwerk zu stärken, Aufmerksamkeit zu wecken, für Kunst zu sensibilisieren und den Standorten ein Alleinstellungsmerkmal zu verleihen”, sagt Lisa Trocker, Geschäftsführerin des Südtiroler Künstlerbundes.
Nach den beiden Installationen im Rahmen des Water Light Festivals ist dies die mittlerweile dritte Kunstaktion am Mobilitätszentrum Brixen.
Pilze als Symbol für gute Vernetzung
19 überdimensionierte Fliegenpilze