Wieviel „Schwarzfahrer“ in Südtirols Zügen und Regionalbussen unterwegs sind, ist schwer zu sagen. Wieviel „erwischt“ wurden, das belegen die Daten aus den Jahren 2018 und 2019, die Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider Ende November aufgrund einer Landtagsanfrage vorgelegt hat.
Eines vorweg: Pro Tag gibt es in Südtirol rund 7.000 einzelne Kursfahrten der Busse und Züge mit insgesamt 70.000 bis 100.000 Fahrgästen an Bord, mehr als 54 Mio. Entwertungen wurden im Jahr 2019 registriert, rund 2600 Strafen wurden in den Regionalzügen und Regionalbussen ausgestellt. Ob ein gültiger, entwerteter Fahrschein mitgeführt wird, das wird vom Bordpersonal stichprobenartig kontrolliert und gegebenenfalls geahndet.
Laut Erhebung der Landesabteilung Mobilität hat etwa der Konzessionär SAD im Jahr 2019 insgesamt 921 Strafen in den Zügen, Bussen und Seilbahnen ausgestellt mit einem Gesamtbetrag von rund 33.000 Euro, im Jahr 2018 waren 1.193 Strafen in Höhe von insgesamt rund 42.000 Euro, die allermeisten entfallen auf die Zugfahrgäste.
Bei den Busunternehmen des Konzessionärs LiBUS wurden im Jahr 2019 fast 2400 Busse kontrolliert und dabei insgesamt 621 Strafen in Höhe von rund 12.000 Euro ausgestellt, im Jahr zuvor waren es 637 Strafbescheide.
Auf den Zügen der Trenitalia wurden in den letzten zwei Jahren insgesamt 1402 Schwarzfahrer ertappt und gestraft, zudem wurden im vergangenen Jahr 266 Abos wegen unrechtmäßiger Nutzung eingezogen.
Ob in Südtirol viel oder wenig Schwarzfahrer unterwegs sind, liegt im Auge des Betrachters. Fakt ist, dass die allermeisten Fahrgäste ihren Fahrschein ordnungsgemäß entwerten – in ihrem eigenen Interesse, wie Landesrat Alfreider betont: „Mit den Einnahmen aus Fahrscheinen und Abonnements wird das Funktionieren und die Modernisierung der öffentlichen Mobilität finanziert. Ein ordnungsgemäßes Entwerten der Fahrscheine kommt daher letztendlich den Fahrgästen selber zugute.“