Das Projekt für die Riggertal-Variante ist genehmigt und nach der Unterschrift von Land und RFI sollte der Umsetzung jetzt nichts mehr im Wege stehen.
Der Bau der Riggertal-Variante, einer 3,8 Kilometer langen direkten Bahnverbindung zwischen Schabs und der Linie der Brennereisenbahn, rückt näher: Die Vereinbarung zwischen Land Südtirol, vertreten durch Landeshauptmann Arno Kompatscher und der außerordentlichen Regierungskommissärin und stellvertretenden Generaldirektorin für Standards und Entwicklung der italienischen Bahngesellschaft RFI Paola Firmi liegt vor. Firmi konnte am 1. Dezember in Bozen die Verordnung zur Genehmigung des definitiven Projekts unterzeichnen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im Sommer 2023 beginnen. In das Vorhaben werden rund 200 Millionen Euro investiert, teilweise über Mittel aus dem Aufbaufonds Pnrr.
Bei der Unterzeichnung mit dabei waren Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, RFI-Vertreter Giuseppe Romeo, Vertreter der Gemeinden sowie Mobilitätsressortchef Martin Vallazza, der Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG, Joachim Dejaco und der Direktor der BBT-Beobachtungsstelle, Martin Ausserdorfer.
Mobilitätspolitik: Bedürfnisse der Menschen stehen im Mittelpunkt
"Es ist seit jeher Ziel unserer Mobilitätspolitik, das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger auszurichten", unterstrich Landeshauptmann Kompatscher. Dazu gehören laut Kompatscher beispielsweise die Verringerung der Fahrtzeit ebenso wie ein enger Taktfahrplan.
RFI will Bahnfahren weiter fördern
"Die Genehmigung des endgültigen Projekts im Riggertal ist ein entscheidender Schritt, um das Vorhaben zu verwirklichen und die Bahnstrecke Innichen-Franzensfeste direkt mit der Strecke Verona-Brenner zwischen Mühlbach und Brixen zu verbinden", unterstrich die außerordentliche Kommissarin Firmi. "Die neue Zugverbindung sorgt nicht nur für kürzere Fahrzeiten zwischen Brixen und Mühlbach, sondern gehört zu den funktionalen Infrastrukturen, die für die Mobilität im Rahmen der italienischen Bewerbung für die Olympischen Spiele Mailand-Cortina 2026 vorgesehen sind."
Vorteile für die Fahrgäste
"Durch die neue Infrastruktur gewinnen die Fahrgäste rund 15 Minuten Zeit und müssen vor allem auf der Strecke von Bozen ins Pustertal nicht mehr umsteigen", fasste Mobilitätslandesrat Alfreider die wichtigsten Vorteile für die Fahrgäste zusammen. Angepeilt wird laut Mobilitätslandesrat Alfreider ein teilweiser 15-Minuten-Takt zwischen Bozen und Brixen sowie Direktverbindungen zwischen Bozen und dem Pustertal. Mit den beiden neuen Zughaltestellen in Vahrn und Natz-Schabs hätten außerdem noch mehr Menschen Zugang zur Bahn, sagte Alfreider.
Verkürzte Strecke dank Brücke und Tunnel
Der geplante fast vier Kilometer lange Streckenabschnitt in Richtung Pustertal verläuft unter der Brennerautobahn A22 und der Brennerstaatsstraße in einem 800 Meter langen Tunnel, überquert den Eisack mit einer 172 Meter langen Bogenbrücke, führt über einen Kilometer entlang der Pustertaler Staatsstraße (SS 49bis) und bindet dann mit einem 350 Meter langen Tunnel und der neuen Haltestelle Natz-Schabs an die bestehende Bahnlinie an.
Foto: LPA/ Dejaco